Bitconnect – ein Krypto-Scam der Extraklasse

Wisst ihr noch, als Bitconnect das große Ding in der Kryptowelt war? Nein? Na, dann schnallt euch an, ich erzähle euch jetzt eine Story, die sich anhört wie aus einem schlechten Krimi – nur dass es echt passiert ist. Als einer der größten Krypto-Scams aller Zeiten, der einen Schaden von rund 2,6 Milliarden US-Dollar angerichtet hat, ist die Geschichte eine wertvolle Lektion für alle, die damals vielleicht noch zu jung waren, um das Desaster mitzuerleben.

 

Bitconnect und das schnelle Geld

Stellt euch vor, es ist 2016, und aus dem Nichts taucht eine Plattform auf, die verspricht, eure Bitcoins in noch mehr Bitcoins zu verwandeln, und zwar schnell. Klingt zu gut, um wahr zu sein? War es auch.

Wer Bitconnect eigentlich gegründet hat, weiß man bis heute nicht genau. Der Inder Satish Kumbhani wird aber weithin als Schlüsselfigur und als eine der treibenden Kräfte genannt. Wie dem auch sei, Bitconnect hat es jedenfalls geschafft, seinen eigenen „BCC-Token“ in kurzer Zeit als eine der Top-Kryptowährungen zu positionieren. Ihr Marktwert? Über 2,6 Milliarden Dollar. Ja, Milliarden.

Der Clou an der Sache war ihr Versprechen, den Investoren täglich 1 % Rendite zu zahlen. Ja, ihr habt richtig gehört – täglich! Und wie haben sie das geschafft? Mit einem eigenen Handelsbot und einer Volatilitätssoftware, so die offizielle Erklärung. Auf der Plattform von Bitconnect konnten die Nutzer ihre Bitcoins verleihen. Diese wurden von einem sogenannten „BitConnect Trading Bot“ verwaltet. Als Gegenleistung erhielten die Verleiher einen täglichen Zinssatz in Höhe von 1 %. Diese Zinsen wurden in Form von Bruchteilen der eigenen BCC-Token ausgezahlt.

Ethereum-Gründer Vitalik Buterin war einer der ersten, der laut sagte: „Leute, das ist ein Ponzi-System!“ Aber die PR-Maschinerie von Bitconnect lief bereits auf Hochtouren. Sie hatten diese Multi-Level-Marketing-Strategie, die wie ein Pyramidensystem funktionierte: Du bringst Freunde mit, die Freunde bringen Freunde mit, und so weiter. Und es schien zu funktionieren, zumindest eine gewisse Zeit lang auf dem Papier.

Die Realität sah jedoch so aus, dass am Ende sehr viele Anleger ihre gesamten Einlagen verloren.

 

Die Pyramide stürzt ein

Das ganze Konstrukt begann zu wackeln, als rechtliche Probleme auftauchten. Im November 2017 drohten die britischen Behörden wegen rechtlicher Probleme erstmals mit einer Schließung der Plattform. Anfang 2018 folgten Unterlassungserklärungen aus Texas und North Carolina wegen möglicher Betrugsvorwürfe. Das war der Moment, in dem selbst die hartgesottenen Unterstützer anfingen, das Weite zu suchen.

Aber Bitconnect? Die machten einfach weiter und es gelang ihnen sogar, sich mit der massenhaften Produktion eigener Nachrichtenbeiträge als legitime Quelle darzustellen. Der Google-Algorithmus spielte das Spiel mit, und schwupps, waren alle Skandale unter einem Berg von selbstproduziertem Content begraben.

Doch das Kartenhaus stürzte trotzdem ein, und wie! 2018 kündigte Bitconnect plötzlich die Schließung seiner Kredit- und Austauschplattform an, und der Wert ihres Tokens stürzte ab – um satte 96 Prozent. Panik machte sich breit, und das Internet war voll von verzweifelten Anlegern, die alles verloren hatten.

Im September 2021 verklagte die US-amerikanische Börsenaufsicht (SEC) Bitconnect, seinen indischen Gründer Satish Kumbhani und seinen amerikanischen Chefpromoter Glenn Arcaro. Die SEC behauptet, Bitconnect habe US-Investoren um insgesamt 2,4 Milliarden US-Dollar betrogen. Die Behörden beschlagnahmten im Rahmen des Gerichtsverfahrens die verbleibenden Vermögenswerte von Bitconnect, die aber nur einen winzigen Bruchteil des Schadens abdeckten.

Leider hat dieser Fall für andere Scammer im Kryptowährungsbereich als eine Art Vorbild gedient. Schon kurze Zeit später sind ähnliche Projekte aufgetaucht, die versuchten, die gleichen Methoden anzuwenden, um schnelles Geld zu machen. Wie das große Vorbild locken auch diese oft mit unrealistisch hohen Renditeversprechen und nutzen aggressive Rekrutierungsmethoden, um eine schnelle Expansion zu erreichen, bevor unvermeidlich der Zusammenbruch folgt.

 

Bitconnect lebt weiter – als warnendes Beispiel

Jetzt fragt ihr euch vielleicht: „Und die Moral von der Geschicht?“ Nun, Bitconnect ist das perfekte Beispiel dafür, dass etwas, das zu gut klingt, um wahr zu sein, wahrscheinlich auch nicht wahr ist. Die Geschichte eines der größten Krypto-Scams aller Zeiten ist eine wertvolle Lektion für alle, die damals vielleicht noch zu jung waren, um das Desaster mitzuerleben.

Also, liebe Krypto-Neulinge, nehmt euch diese Geschichte zu Herzen. Nicht alles, was glänzt, ist Gold – und schon gar nicht in der wilden Welt der Kryptowährungen. Bleibt skeptisch, bleibt wachsam und lasst euch nicht von schillernden Versprechungen blenden. So, das war’s, Kinder – hoffentlich habt ihr aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt!

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Luca Kuhlmann
Luca Kuhlamm ist ein erfahrener Finanzredakteur und leidenschaftlicher Experte für persönliche Finanzen. Er zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, komplexe finanzielle Konzepte in klare, leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Seine Artikel bieten nicht nur fundierte Informationen, sondern auch praktische Ratschläge, die Leser dazu befähigen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.

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