Symbolbild für den Markt

Was ist eigentlich „der Markt“ und kann man ihn wirklich schlagen?

Du hast bestimmt schon mal den Satz gehört: „Diese Strategie schlägt den Markt!“ oder „Wir müssen den Markt outperformen!“ Aber was bedeutet das eigentlich? Was ist dieser „Markt“, von dem Investoren ständig sprechen, und warum wollen alle ihn schlagen? In diesem Artikel schauen wir uns das mal genauer an – und beleuchten auch, ob das wirklich möglich ist.

 

Was ist der Markt?

Wenn von „dem Markt“ die Rede ist, sprechen viele von einem breiten Aktienindex wie dem S&P 500, dem DAX oder dem MSCI World. Diese Indizes repräsentieren eine Auswahl der größten Unternehmen, die in einem bestimmten Land oder global gehandelt werden. Der S&P 500 besteht zum Beispiel aus den 500 wichtigsten Unternehmen, die an den amerikanischen Börsen notiert sind. Zusammen geben sie ein Bild der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Performance vieler Aktien wieder.

Stell dir vor, der Markt ist wie ein riesiger Supermarkt, in dem du eine Menge unterschiedlicher Produkte (Aktien) kaufen kannst. Der „Marktpreis“ oder die „Marktentwicklung“ ergibt sich dann aus dem Durchschnittswert all dieser Produkte. Wenn du also den Markt „schlagen“ willst, bedeutet das, dass du besser abschneiden möchtest als dieser Durchschnitt.

 

Warum ihn alle schlagen wollen

Der Gedanke dahinter ist eigentlich simpel: Wenn du eine Anlagestrategie hast, mit der du besser bist als der Markt, verdienst du mehr Geld als der Durchschnittsanleger. Das ist der Traum jedes Investors! Fondsmanager und Börsenhändler suchen ständig nach Wegen, um Aktien oder andere Vermögenswerte zu finden, die überdurchschnittlich stark steigen.

Hier kommen Anlagestrategien ins Spiel, von denen es unzählige gibt. Einige Anleger schwören auf Growth-Aktien. Diese gehören zu Unternehmen, die momentan vielleicht noch nicht so riesig sind, aber ein großes Potenzial für zukünftiges Wachstum haben. Andere bevorzugen Dividendenaktien, bei denen sie regelmäßige Ausschüttungen bekommen. Aber am Ende dreht sich alles um diese eine Frage: Kann ich mit meiner Strategie langfristig mehr Rendite erzielen als der breite Markt?

 

Kann man den Markt überhaupt schlagen?

Hier fängt die Diskussion richtig an! Eine weit verbreitete Theorie in der Finanzwelt ist die Effizienzmarkthypothese (EMH). Diese besagt, dass alle relevanten Informationen bereits in den Aktienkursen enthalten sind. Das bedeutet, dass es eigentlich unmöglich ist, den Markt auf lange Sicht systematisch zu schlagen – zumindest nicht ohne überdurchschnittlich viel Risiko einzugehen.

Die Befürworter dieser Theorie argumentieren, dass Aktienkurse immer fair bewertet sind und es reiner Zufall ist, wenn ein Investor den Markt für eine gewisse Zeit übertrifft. Die Empfehlung dieser Gruppe lautet daher oft: ETFs kaufen. Diese bilden den Markt direkt ab und bieten dir durch ihre breite Diversifikation die durchschnittliche Marktperformance – ohne dass du versuchst, durch aktive Strategien besser abzuschneiden. Laut dieser Theorie hast du, wenn du in einen Index investierst, schon das Beste gemacht, was möglich ist.

Doch nicht alle Experten sind von der Effizienzmarkthypothese überzeugt. Einige bekannte Investoren wie Warren Buffett haben es geschafft, den Markt über Jahrzehnte hinweg zu schlagen. Und das nicht nur zufällig, sondern durch gezielte Strategien wie Value Investing. Buffett und andere erfolgreiche Investoren suchen nach unterbewerteten Unternehmen – also Aktien, bei denen sie glauben, dass der Markt sie zu niedrig bewertet hat. Wenn diese Unternehmen dann doch aufblühen, schlagen diese Investoren den Markt.

Behavioral Finance ist ein weiterer Bereich, der zeigt, dass menschliche Emotionen oft den Markt beeinflussen. Anleger handeln nicht immer rational – manchmal überreagieren sie auf Nachrichten, lassen sich von Hypes mitreißen oder verkaufen in Panik. Wer diese irrationalen Muster durchschaut, kann vielleicht Vorteile daraus ziehen und bessere Entscheidungen treffen als der Durchschnitt.

 

Kurzfristige vs. langfristige Performance

Viele Strategien, die den Markt kurzfristig schlagen, können auf lange Sicht scheitern. Das liegt daran, dass der Markt volatil ist und sich immer verändert. Auch wenn jemand in einem Jahr mit bestimmten Aktien oder Wetten hohe Gewinne einfährt, bedeutet das nicht, dass das über einen Zeitraum von 10 oder 20 Jahren funktioniert.

Ein Beispiel dafür ist der Tech-Boom der 1990er Jahre. Viele Investoren verdienten damals eine Menge Geld mit Tech-Aktien, aber die Blase platzte schließlich im Jahr 2000. Wer nur auf diesen Hype gesetzt hat, verlor später viel Geld. Das zeigt, dass es zwar verlockend sein kann, in bestimmten Marktphasen zu „gewinnen“, aber die Kunst ist es, langfristig solide Renditen zu erzielen.

 

Kannst du den Markt schlagen?

Die ehrliche Antwort ist: Vielleicht. Aber es ist verdammt schwer! Für die meisten von uns ist es wahrscheinlich sinnvoller, in einen ETF zu investieren und die durchschnittliche Marktperformance mitzunehmen. Klar, es gibt immer wieder erfolgreiche Investoren, die zeigen, dass es möglich ist, durch kluge Strategien den Markt zu übertreffen. Doch selbst sie müssen sich ständig anpassen und ihre Methoden hinterfragen.

Am Ende hängt alles davon ab, welche Strategie zu deinem persönlichen Risikoappetit und deinen finanziellen Zielen passt. Willst du es riskieren, den Markt zu schlagen, oder fühlst du dich wohler damit, die sichere Schiene zu fahren und dich mit dem Durchschnitt zufrieden zu geben? Die Wahl liegt bei dir!

Deine Meinung ist gefragt: Was denkst du? Glaubst du, du könntest den Markt langfristig schlagen, oder vertraust du lieber auf Indexfonds? Teile deine Meinung in den Kommentaren und lass uns darüber diskutieren!

 

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Luca Kuhlmann
Luca Kuhlmann ist ein erfahrener Finanzredakteur und leidenschaftlicher Experte für persönliche Finanzen. Er zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, komplexe finanzielle Konzepte in klare, leicht verständliche Sprache zu übersetzen. Seine Artikel bieten nicht nur fundierte Informationen, sondern auch praktische Ratschläge, die Leser dazu befähigen, fundierte finanzielle Entscheidungen zu treffen.

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